Der Senat sieht sich als „Keimzelle“ der Gesellschaft und erste Belege für Senatoren finden sich 1923 – ein Jahr nach Gründung der Altstädter. Ursprünglich hatten die Altstädter lediglich zwölf ordentliche Mitglieder (drei Vorstandsmitglieder und einen neunköpfigen Beirat) sowie außerordentliche Mitglieder ohne Stimmrecht. Eine Aufteilung in Gruppierungen, wie wir sie heute kennen, folgte erst später: So haben 1927 zwar eine Fuß- und eine Reitergruppe am ersten Rosenmontagszug nach dem Ersten Weltkrieg teilgenommen, sie unterstanden aber unmittelbar dem Vorstand. Als erster Senatspräsident der Altstädter ist 1935 Dr. Weides verzeichnet.

1922 wurden die Altstädter als „Frackgesellschaft“ gegründet. Mit der Gründung eines karnevalistischen Corps 1924 wurde es notwendig, eine farben-frohe Uniform einzuführen. Das Corps trug die grün-roten Farben Kurkölns. Nach und nach wurde es in allen Traditionskorps Brauch, im Senat eine Litewka („kleine Litauerin“) als Saaluniform in den Korpsfarben zu tragen. Erst später konnten Senatoren nach Rücksprache mit dem Kommandanten des Tanzkorps in die „große Uniform“ mit Degen und Dreispitz schlüpfen, um das Tanzkorps auf der Bühne zu verstärken. Dies blieb lange Zeit die Ausnahme; die Uniform der Senatoren war die Litewka. Und da-rum heißt das erfolgreiche Sitzungsformat des Senats auch „Litewka-Abend“.

Der Vereinsordnung entnehmen wir, dass es Aufgabe und Zweck des Senats ist, in besonderer und engagierter Weise die Ziele der Gesellschaft ideell und finanziell zu fördern. So ist es guter Brauch, dass der Senat das Marketender-Fässchen der Marie finanziert. Der Senat stellt in den großen Arenen des Rheinlands den Elferrat; der Erlös geht an die Gesellschaft. Das traditionelle Sommerfest der Altstädter wird vom Senat ausgerichtet.

Zur Zeit umfasst der Senat 118 Mitglieder; die Mitgliederzahl ist auf 120 begrenzt. Besonders stolz ist der Senat darauf, dass in den Sessionen 2020/2021 und 2021/2022 Prinz und Bauer des Kölner Dreigestirns aus seinen Reihen gekommen sind: Prinz Sven I. (Sven Oleff) und Bauer Gereon (Gereon Glasemacher).